Was ist Logopädie
Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, Stimmstörungen und Stimmtherapie, des Sprechens, Sprechstörung und Sprechtherapie, der Sprache, Sprachstörung und Sprachtherapie sowie des Schluckens, Schluckstörung und Schlucktherapie
Das Berufsbild der Logopädin / des Logopäden
Der Beruf der Logopädin / des Logopäden gehört zu der Gruppe der nicht-ärztlichen Medizinalfachberufe. Seit Oktober 1980 ist das Berufsbild gesetzlich geregelt und die Berufsbezeichnung "Logopädin / Logopäde" gesetzlich geschützt.
Die Aufgabe des Logopäden ist es, durch eine gezielte Behandlung die Kommunikationsfähigkeit von Patienten aller Altersstufen aufzubauen, zu verbessern oder wiederherzustellen. Im Rahmen der Früherkennung und des Fortschritts in der Medizin nehmen sowohl präventive als auch rehabilitative Maßnahmen einen immer größeren Raum ein.
Logopäden arbeiten in ihrem Bereich selbständig und eigenverantwortlich. In Zusammenarbeit mit dem Arzt und auf dessen Verordnung erheben sie die spezifische Vorgeschichte (Anamnese) und den logopädischen Befund des Patienten, wozu eine Vielzahl von objektiven und standardisierten Untersuchungs- und Testverfahren zur Verfügung steht. Aus den verschiedenen therapeutischen Konzepten wählen sie dann den für den jeweiligen Patienten geeigneten Therapieansatz aus.
Was wird behandelt
Die Arbeit in unserer Praxis für Logopädie umfasst ein breites Spektrum an Therapie- und Behandlungsformen für Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.
Diese beinhalten folgende Schwerpunkte:
Aussprachestörungen / Sprachentwicklungsstörungen
- Dyslalie (Aussprachestörung / fehlerhafte Lautbildung )
- Dysgrammatismus (Störungen im Bereich Satzbau u. Grammatik )
- Probleme im Sprachverständnis und Einschränkungen im Wortschatz
- verzögerte Sprachentwicklung
- hörbedingte Sprach- und Sprechstörungen
- Rhinophonie ( Näseln )
Stimmstörungen
- funktionelle Stimmstörungen (z.B. chronische Heiserkeit, Räusperzwang)
- organische Stimmstörungen (z.B. Stimmlippenknötchen, Zustand nach Operation am Kehlkopf oder der Schilddrüse)
- psychogene Stimmstörungen
- Stimmbandlähmungen
- Stimmstörungen im Kindesalter
- sonstige Störungen im Bereich der Stimmfunktion
myofunktionelle Störungen
- Fehlfunktionen der Mund-, Kau-, Schluck - und Gesichtsmuskulatur
- eingeschränkter Mundschluss und mangelnde Kontrolle des Speichelflusses
- Einschränkung der Nasenatmung
- Unterstützung bei kieferorthopädischer Behandlung (z.B. Zahnfehlstellungen / lutschoffener Biss)
- Schluckstörungen
Neurologische Störungen
- Aphasien (Störungen des Sprachverstehens und der Sprachproduktion, z. B. nach Schlaganfall)
- Dysarthrophonie (neurologisch bedingte Störungen der Sprechatmung, der Stimmgebung, des Redeflusses und der Artikulation)
- Sprechapraxie (gestörte Koordination von Sprechabläufen)
- Dysphagie ( neurologisch bedingte Schluckstörungen)
- Agraphie / Alexie (Störungen / Beeinträchtigungen des Lesens und Schreibens)
Schluckstörungen
- Dysphagie – krankhafte Störungen des Schluckaktes (z.B. nach Operationen, Lähmungen, Tumorentfernungen etc.)
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS)
- Störungen der verschiedenen Leistungen der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung (Schall-Lokalisation, Auditive Selektion, Akustische Differenzierung, Auditive Merkfähigkeit, Auditive Analyse und Synthese)
- Störungen in den Bereichen der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung können sich auf das Erlernen der Lautsprache und der Schriftsprache (LRS) sowie auf das Verstehen und Umsetzen akustischer Reize auswirken.
Stottern und Poltern
- chronisches und beginnendes Stottern / Poltern bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Elternberatung zum Umgang mit Stottern
Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS)
- auditiv oder visuell bedingte Beeinträchtigungen des Lesens und Schreibens
Ablauf der Behandlung
Um eine logopädische Behandlung zu erhalten, benötigen Sie von einem Arzt (z.B. Allgemeinmediziner, Kinderarzt, HNO-Arzt, Neurologe/Psychiater, Zahnarzt / Kieferorthopäde sowie weitere Fachärzte ) eine logopädische Verordnung.
Die Verordnungsmenge legt der verordnende Arzt fest. Die Behandlungsdauer einer Therapiesitzung kann 30, 45 oder 60 Minuten betragen, was abhängig vom Störungsbild und Schweregrad der Störung ist. Die Häufigkeit der Behandlungen pro Woche legt in der Regel auch der Arzt vorher fest, dies kann auch je nach Störungsbild 1-5 x pro Woche sein.
Wir führen auch Hausbesuche durch, dies muss jedoch vom Arzt speziell verordnet werden.
Wenn Sie für sich, für Ihr Kind oder Ihren Angehörigen eine Verordnung erhalten haben, so melden Sie sich bitte (innerhalb von 14 Tagen nach Ausstellung der Verordnung) telefonisch oder persönlich in unserer Praxis. Wir werden dann mit Ihnen individuell Termine vereinbaren. Dies betrifft die Therapien in unserer Praxis sowie auch alle Hausbesuche.